Der Originalplan der für die umfangreichen
Restaurierungsarbeiten im Jahre 1990/91 benutzt wurde.
Die Geschichte
der Frauenburg
Im 14 Jahrhundert lebte
Lauretta von Sponheim, die Witwe von Graf Heinrich II. von
Sponheim-Starkenburg auf der Starkenburg mit ihrem Sohn, für den sie die
Vormundschaft hatte.
Zu
dieser Zeit erhob der Trierer Erzbischof Balduin Ansprüche auf das Kröver
Reich und die Bänne Birkenfeld und Brombach, die unter der Herrschaft der
Sponheimer standen. Balduin glaubte mit einer jungen Frau wie Loretta
leicht fertig zu werden. Er begann 1326/27 an der Nahe mit dem Bau einer
Burg als militärischen Stützpunkt gegen die Grafen von Sponheim und der
Burg Birkenfeld, die den sponheimischen Besitz dort schützte. Die Versuche
von Loretta, Balduin auf diplomatischem Wege zu einem Rückzug zu bewegen
und von Ansprüchen abzusehen, fruchteten nicht. Sie griff deshalb zu
drastischeren Maßnahmen und ließ den Erzbischof kurzerhand entführen.
Bei einer Schiffsreise auf der Mosel wurde Balduin bei Traben-Trarbach von
den Mannen Lorettas gefangen genommen und auf die Starkenburg gebracht.
Wie lange die Gefangenschaft für den Erzbischof dauerte ist nicht überliefert.
In Verhandlungen die von König Johann von Böhmen unterstützt wurden,
konnte man sich schließlich einigen. Balduin musste letztendlich ein Lösegeld
bezahlen und die an der Nahe erbaute Burg an die Gräfin abtreten. Die
alleinige Landesherrschaft in den Bännen von Birkenfeld und Brombach
wurden Loretta zugesichert. Vom Kröver Reich bekam Balduin nur die
Teilrechte, die er legal den Herren von Daun abgekauft hatte. Um den
kirchlichen Strafen zu entgehen, die auf die Entführung eines hohen
geistlichen Herrn standen, unternahm Lauretta eine Reise nach Avignon, um
dort von Papst Johannes XXII. Absolution zu erbitten. Die Burg an der Nahe
wählte Loretta als Witwensitz und lebte dort etwa 15 Jahre. Sie wurde
fortan Frauenburg genannt.
Die Frauenburg in ihrer heutigen Form wurde in den Jahren
1990/1991 wieder aufgebaut. Dabei wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen
durchgeführt. Auch wurden Teile der Burg nach alten Plänen rekonstruiert
und wieder aufgebaut. Zu besichtigen ist die Burg das ganze Jahr über bei
freiem Eintritt.
Wanderung zur Frauenburg
Treffpunkt
für unsere Wanderung ist ein Parkplatz am Fuße der Frauenburg. Von hier
aus sehen wir in einiger Entfernung die Nahebrücke bei Sonnenberg.
Gerade fährt der Rheingold über die Brücke.
Der Aufstieg
Nur beginnt der Aufstieg zur Burg. ,,Das geht aber steil nach
oben", hört man in der Runde der Wanderer. ,,Da oben müssen wir
hin", rufen sie, nachdem sie die Turmspitzen gesehen haben.
Unser Ziel
Endlich ist unser Ziel erreicht. Nur noch ein paar Treppenstufen hoch
und wir befinden uns im Burghof und bestaunen die beiden hohen Türme.
,,Ui, das geht hier aber steil nach unten", ruft
ein Wanderer beim Blick über die dicken Mauern.
,,Hier ist es ja stockdunkel", beschwert sich ein
Wanderer beim Erklimmen der engen Stufen, die auf den Turm hinaufführen.
,,Dafür ist die Aussicht um so imposanter", ruft
der erste Wanderer, der die Plattform auf dem Turm erreicht hat.
,,Bei diesem Ausblick
fühlte sich bestimmt auch die Lauretta wohl". ,,Die wussten
schon früher was schön ist", hört man in der Runde der Wanderer
sagen.
,,Jetzt habe ich aber Hunger, mal sehen, ob es schon
etwas zu essen gibt." ,,Also auf machen wir uns an den Abstieg.
Und schon streben die Wanderer auf die schmalen Stiegen des Turmes
zu.
Ein letzter Blick ins Nahetal und den über die
Steinbrücke donnernden Zug. Unten angekommen, werden die Rucksäcke
ausgepackt und die mitgebrachte deftige Brotzeit verzehrt.
Dieser Ausflug war wirklich eine runde Sache. Wir treffen
uns bestimmt wieder in dieser idyllischen Landschaft zu unserer nächsten
Wanderung.
Weitere Informationen über die Frauenburg finden sich unter
der Internetadresse: